Camouflage Interview März 2006 zum neuen Album "Relocated":
Camouflage-Info-Team: Mit "Sensor" habt Ihr 2003 ein wunderschönes Album abgeliefert, welches von Kritikern sowie Fans hoch gelobt wurde und auch in den deutschen Charts sehr erfolgreich war. Steht Ihr in irgendeiner Weise unter Druck, 2006 ein ähnliches Album abzuliefern oder sagt Ihr Euch: Wir machen das, wozu wir Lust haben?
Marcus: Natürlich macht man sich viele Gedanken, in welche Richtung man gehen sollte. "Sensor" ist ein wichtiges und auch sehr rundes Album und entspricht der Zeit, in der es entstanden ist. Uns war klar, dass "Relocated" einen popigeren Ansatz haben wird, was einige Stücke auch sehr gut widerspiegeln. Der Druck in Bezug auf das neue Album unterscheidet sich nicht von dem Druck vor "Sensor". Wir haben sehr hohe Ansprüche an unsere Musik, weswegen vieles auch sehr lange dauert...
Heiko: Eigentlich haben wir diesen Druck schon seit unserer ersten Single "The Great Commandment", was uns teilweise schon zu schaffen machte, aber wir haben immer einen Weg gefunden damit umzugehen. Das wichtigste ist, dass es uns gefällt – klingt einfach – aber manchmal ist selbst dies schon fast unmöglich. Letztendlich haben wir in diesem Bewusstsein alle unsere Platten gemacht, ob sie nun ein Erfolg waren oder nicht. Kritik von außen ist wichtig, aber bei vielen Punkten relativiert sie sich im Laufe der Zeit. Wir sind uns völlig darüber im Klaren, dass wir nichts machen was einfach wieder so nach 2-3 Monaten verschwindet – ganz im Gegenteil – wir werden fast täglich mit unserer Arbeit der letzten 20 Jahre konfrontiert. Ich kann mich noch gut an ein Gespräch mit einem Freund anlässlich der Veröffentlichung von "Love Is A Shield" erinnern. Damals bekam ich ein "langweilig, find ich viel zu seicht und popig" um die Ohren, der gleiche Mann klopfte mir 13 Jahre später begeistert auf den Rücken und meinte "Mensch, damals wurden noch richtige Songs geschrieben!". Unsere Bandgeschichte ist voll von solchen Geschichten.
Oli: Ich denke Druck ist ganz normal, schliesslich möchte man als Band immer ein noch besseres Album machen. Grundsätzlich spiegeln die Titel auf einem Album schon das wider, worauf wir drei Lust haben.
Ihr habt im August 2005 einen neuen Plattenvertrag mit SPV abgeschlossen. Die Zusammenarbeit mit Polydor sah doch recht vielversprechend aus, was waren dennoch die Gründe für einen Wechsel?
Marcus: Nach "Sensor" begann sich leider das Personal-Karussell bei Universal zu drehen und so ergaben sich auch für uns neue Konstellationen. Wir warteten mal wieder geduldig ab, was das denn für uns bedeutet und man versicherte uns von Seiten der Geschäftsleitung, dass man viel vor hätte mit CAMOUFLAGE – doch leider zogen sich die Verhandlungen unnötigerweise fast ein Jahr hin, ohne dass man auch nur Ansatzweise ein Licht am Ende des Tunnels sehen konnte und dann hatten wir eben die Schnauze voll und haben die weitere Zusammenarbeit beendet.
Heiko: Man kann mit diesen großen Firmen kaum noch arbeiten. Innerhalb deren Strukturen ist kaum noch Platz und Zeit für nachhaltige Arbeit oder Entwicklung. Das Ganze ist wie auch in vielen anderen Industrien viel zu stark auf Jahresentwicklung oder lediglich auf Quartalabrechnungen angelegt. Wenn also der Umsatz am Ende nach 3 Monaten nicht stimmt, werden panisch irgendwelche Aktionen gemacht, im schlimmsten Falle die langjährige Arbeit von Künstlern mit einer Hauruck Aktion an die Wand gefahren, Hauptsache die Zahlen steigen. Für eine Band die natürlich immer ihre Karriere im Ganzen sieht, ist dies ein völlig unhaltbarer Zustand. Wir haben das Gefühl bei SPV mehr Kontinuität gefunden zu haben und sind gespannt wie sich die Arbeit mit der neuen Platte entwickelt.
Oli: Mittlerweile hat die Band ja schon einige Majorfirmen von innen gesehn... Nun gehen wir den Weg mit einem Indielabel unter anderem auch deshalb weil wir hier einen Bandübernahmevertrag haben, dies bedeutet dass die Rechte an den Aufnahmen nach einiger Zeit wieder an die Band gehen und nicht bei der Plattenfirma verbleiben.
Euer neues Album wird "Relocated" heißen. Was steckt für euch hinter diesem Wort und was bedeutet es in bezug auf Euer neues Album?
Heiko: "Relocated" kann man als umgezogen oder "umgesiedelt" übersetzen. Dies gilt in unserem Falle mehrmals. Seit meinem Umzug nach Berlin leben wir erstmals seit mehr als 13 Jahren wieder in einer Stadt. Über die ganze Zeit war es uns kaum möglich sich mal spontan zu treffen – gemeinsamer Arbeit im Studio ging nicht selten ein kompliziertes Abstimmen über "wer-ist-wann-wo?" voraus. Nun haben wir sogar auch noch zusammen Räume angemietet. in denen sich mein Studio und das Camou Office befindet – das machte die Arbeit am neuen Album noch intensiver. "Relocated" steht aber auch für einen musikalischen "Umzug". Sensor ist insgesamt doch eher düster ausgefallen – bei den aktuellen Songs haben wir mehr Wert auf positives Gefühl gelegt – natürlich auch mit einem großen Schuss Melancholie.
Oli: Man kann es schon als Zeichen deuten, dass wir drei -eigentlich unabhängig von CAMOUFLAGE - wieder in ein und derselben Stadt wohnen und deshalb trägt das nächste Kapitel der Bandgeschichte diesen Namen.
Wie viele Songs werden auf "Relocated" enthalten sein und von welchen Themen werden diese handeln?
Marcus: "Relocated" wird 11 komplette Songs beinhalten. Die Themen beruhen auf Alltagssituationen, persönlichen Erfahrungen, Liebe und Fiktion.
Während "Sensor" inhaltlich dominierend von Liebe und Beziehungen handelt, gab es in der Vergangenheit Songs von euch, die sich durchaus auch mit recht kritischen Themen befassten, z.b. mit Rassendiskriminierung und dem 89er Studentenaufstand in China. Die Welt 2006 würde ja immer noch genügend solcher Themen liefern. Lasst Ihr diese Themen bewusst unangetastet?
Marcus: Ich denke, dass die Themenauswahl willkürlich erfolgt – manchmal auch sehr zum Leidwesen von Heiko, der sich doch eine größere Vielfalt wünschen würde, aber ich definiere es mal so – wenn ich zu einem bestimmten Thema keinen wirklichen Bezug habe, dann kann ich auch nicht darüber schreiben!
Oli: Nein, bewusst lassen wir diese Themen nicht aus und ich schliesse es für die Zukunft auch nicht aus, aber es ist wie Marcus sagt. Wie soll man über etwas glaubhaft schreiben, dass einem nicht nah ist?
Wie muss man sich die Entstehungsweise der neuen Camou Songs vorstellen? Geht Ihr mit schon fertigen Songs ins Studio oder kommen euch die Song Ideen erst dort und tüftelt dann gemeinsam daran?
Marcus: Die Idealvorstellung von Heiko wäre, dass wir erst ins Studio gehen, wenn die reine Autorenphase - Text & Musik - abgeschlossen ist. Das funktioniert aber bei uns leider so nicht. Abgesehen davon, spielt die individuelle Betrachtungsweise natürlich auch eine große Rolle – für den einen ist eine Komposition/Text abgeschlossen, während der andere noch nicht zufrieden mit einem Teil des Songs ist und man sich gemeinsam noch einmal daran macht, diese Teile zu optimieren. Ich denke, diese Phase hat bei dieser Produktion die meiste Zeit beansprucht.
Heiko: Marcus hat Recht – eine solche Vorbereitung bevor man ins Studio geht wäre mein Traum ... aber die Band ist nun mal so wie sie ist, außerdem ... nächstes mal wird ja alles besser!!!! Auf der Suche nach einem guten Titel, mit super Sounds, Abwechslung, Überraschung und dem Ziel alle Bandmitglieder zu begeistern – das dauert! Oft gibt es folgendes Szenario: Marcus oder Oli haben eine Idee für einen Song und geben mir ein rohes Demo davon. Dann fange ich an am Arrangement zu arbeiten, versuche verschiedene Tempi, manchmal wird das Lied komplett in andere Harmonien transponiert – eigentlich alles was man sich vorstellen kann, mit dem Grund den Song in der bestmöglichen Weise zu produzieren. Manchmal findet der Song aber auch wieder zu seinem Anfang zurück, klingt vielleicht am Ende dem Demo sehr ähnlich. Mir fallen eben auch immer so viele Melodien zu den Songs ein … Am extremsten ist sicher die Geschichte um den Song "Motif Sky": Als Oli 1990 die Band verließ, schrieb er diesen Titel und nahm ihn in einem Tonstudio auf. Nachdem wir uns entschlossen hatten wieder als Trio zu arbeiten spielte Oli uns diesen Song wieder vor. Wir waren von der Grundidee begeistert und nahmen uns den Song für das "Sensor" Album vor, einige Demo Versionen folgten, doch am Ende waren wir nicht glücklich damit und nahmen den Song nicht mit auf das Album. Letztes Jahr hörte ich zufällig die Gesangsspuren von Olis "Originalaufnahme" und dachte: Das ist gut, das müssen wir machen! Ich ließ die Stimme von Oli immer wieder im Cycle laufen und fand plötzlich einen ganz anderen Ansatz. Nun sind wir mit dem Endergebnis sehr zufrieden, auch wenn der Weg selbst für uns ein ziemlich langer war. Obwohl wir die Gesänge mehrmals aufgenommen haben, benutzten wir am Ende doch wieder die Originalsamples von Olis Refrain Gesang von 1990!
Oli: Es gibt eigentlich keine feste Regel für die Entstehung von Songs, aber meistens läuft das bei uns so:
Marcus’ Songideen sind eigentlich immer recht weit, was seine Vorstellung von Sound, Struktur, Gesangsmelodie und Text angeht.
Heikos Themen sind eher atmosphärischem, instrumentalem Ursprungs dann folgen Gesangsideen von unserer Seite und es wächst ein Song heran.
Meine Ideen sind musikalisch nur rough skizziert und werden dann von Heiko ausformuliert.
Hattet Ihr einen Produzenten für "Relocated" oder habt Ihr dieses in Eigenregie produziert?
Marcus: Heiko hat das Album produziert.
Heiko: Die Budgets sind in den letzten Jahren immer kleiner geworden, es wird also immer schwieriger im "großen Stil" zu produzieren. Früher hatten wir die 2 – 3 fache Menge an finanziellen Mitteln um eine Platte aufzunehmen. Da war es eben gut möglich sich mit fünf Leuten für 3 Monate in Brüssel in ein Studio zurückzuziehen, oder eine große Mixsession zu bezahlen. Heute muß man da schon effektiver und sparsamer arbeiten. Aber es hat sich natürlich auch die ganze Tonstudio Welt geändert. So ist es heute kein Problem über das Internet ein paar Takte Musik in Studioqualität zu verschicken, auf die ein Gitarrist in seinem eigenen Studio ein paar Spuren einspielt, diese wieder zurückschickt, um dann einfach auf das Arrangement gezogen zu werden. Für die Produktion hatte ich mir vorgenommen mehr Konzentration auf die Songs zu verwenden, bei Sensor ging doch sehr viel Zeit für tausende von kleinen Sound Effekten drauf, was sich gelegentlich auf die Qualität der Arrangements auswirkte. Aber keine Angst – es gibt trotzdem genügend zu entdecken! Als Gastmusiker haben wir auch dieses mal wieder mit Volker Hinkel (Gitarre) und Jörn Heilbutt (Gitarre) gearbeitet. Ein kleines Highlight war sicher auch das Flügelhorn – Solo von Ingo (Mia) der aber auch noch ein paar Gitarren beisteuerte. Was den Gesamtsound angeht, haben wir dieses Mal mit unserem Live Drummer Jochen Schmalbach (Produzent von Tiefschwarz, Fanta 4 ..) zusammengearbeitet, der auch ein eigenes Studio hat in dem wir die Platte abgemischt haben.
Auf "Sensor" gab es mit "Here She Comes" und "You Turn" gleich zwei Songs, die von Oli gesungen wurden. Wird es auf "Relocated" wieder gesungene Songs von Oli geben?
Marcus: Diesmal sind es 3 – "Real Thing", "Confusion" und "Bitter Taste"
2002 wurde von euch auf Live-Konzerten ein Song Namens "Memory" gespielt, der dann überraschenderweise nicht auf "Sensor" enthalten war. Hat es "Memory" dieses Mal auf das Album geschafft?
Marcus: Ja, aber er heißt nicht mehr "Memory", sondern "We Are Lovers". Dieser Song hat neben 2 weiteren Songs auf "Relocated" einen sehr weiten Weg – sprich Jahre und viele Metamorphosen - hinter sich...
Habt Ihr schon einen besonderen Favorit auf "Relocated" und welcher Song ist zurückblickend Euer Camouflage Lieblingssong überhaupt?
Heiko: Also einen Lieblingssong auf dem aktuellen Album? Schwierig! Während der Arbeit an den Songs gibt es da ständig Verschiebungen. Wenn man gerade extrem lange an einem Titel sitzt, Ihn mindestens 500 mal angespielt hat, kann man Ihn eine Weile echt nicht mehr hören – legt Ihn beiseite, stößt zufällig ein paar Tage wieder darauf und ist dann völlig überrascht. Für mich persönlich ist sicher der Titel "Bitter Taste" ein Favorit, aber bekommt erst nach ein paar Monaten nach Veröffentlichung ein wirklich objektives Gefühl für die Platte. Meine Lieblingstitel überhaupt sind wohl "Suspicious Love", "Me & You", "Spacetrain", aber ich liebe auch viele unserer eher unbekannten Tracks, z.B. "Spellbound" oder "Blink". Unseren Hits "The Great Commandment" und "Love Is A Shield" haben wir natürlich viel zu verdanken, aber privat höre ich mir die eher selten an.
Oli: hmmm Lieblingsstücke im Sinne von
SONG: Suspicious Love, Thief GEFÜHL: Mother, Falling SPONTANITÄT: Every Now and Then
Aber nur für heute!
Marcus: Meine momentanen Lieblingsstücke sind "The Perfect Key","Bitter Taste","The Pleasure Remains","We Are Lovers","Real Thing","How Do You Feel","Something Wrong", "Motif Sky", "Passing By","Dreaming","Confusion" und "Conversation"
Wird es zum neuen Album eine Single-Auskopplung geben? Einige Firmen sind ja dazu übergegangen, nur noch Alben ihrer jeweiligen Künstler zu veröffentlichen.
Marcus: Es wird natürlich Singleauskopplungen und auch entsprechende Videos geben. Das Video zur ersten Single entsteht gerade durch einen befreundeten Dozenten der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern, zusammen mit seinen Studenten im Rahmen einer Semesterarbeit – ihr könnt gespannt sein!
Oli: Ich persönlich finde 3-4 Singlekandidaten auf "Relocated" und SPV vertritt zum Glück, genauso wie wir den Standpunkt, dass Videos im Rahmen einer internationalen Vermarktung unablässig sind!
Euere letzte Single Veröffentlichung "I Can't Feel You" enthielt sehr zur Freude der Camouflage-Fans seit vielen Jahren wieder eine Extended Version. Leider sind die einst üblichen Extended Versionen bei vielen Gruppen selten geworden. Ist für Euere neue Single so eine Version wieder geplant oder vorgesehen?
Marcus: Wir sind auch große Fans von Extended Versions – eher als von Remixen! Ob und in welcher Form unsere Singles diese beinhalten, steht zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht fest!
Heiko: Wir haben von den Songs auch Submixe (z.B. Drums, Bässe, Gesang, etc...) angefertigt, von denen wir relativ leicht diese Extended Versionen schneiden können. Priorität haben aber erst mal die Normal Versionen für das Album.
Stichwort Single B-Seiten: In den letzten Jahren enthielten Eure Single Veröffentlichungen hauptsächlich instrumentale Bonusstücke, während es früher des Öfteren gesungene B-Seiten wie z.b. "Kling Klang" oder "The Story Of The Falling Fighters" gab! Habt Ihr Euch schon Gedanken über die Auswahl der kommenden B-Seite gemacht?
Marcus: Ja, die B-Seiten der ersten 3 Singles stehen auch schon fest!
Oli: ... und es sind Vocaltracks.
Heiko: In der Vergangenheit habe ich oft die B-Seiten alleine produziert und aufgenommen, deshalb sind es hauptsächlich Instrumental-Tracks. Oft sind es auch Songs geworden die ich ursprünglich als Gesangstück vorgeschlagen habe, zu denen wir keine gute Gesangmelodie fanden, oder aber Sie waren musikalisch schon zu stark, so dass sich die Verwendung als Instrumental anbot – "Isolation" ist da ein ganz gutes Beispiel.
Gerade "The Story Of The Falling Fighters" oder auch "Every Now And Then" klingen anders als der gewohnte Camou-Sound und stechen dadurch besonders aus eueren früheren Songs hervor. Wie kam es zu diesen beiden interessanten Stücken und wer singt den Chor bzw. den mehrstimmigen Part in den jeweiligen Songs?
Marcus: Lustigerweise haben wir gerade erst kürzlich "The Story Of The Falling Fighters" wieder einmal angehört und waren sehr amüsiert über unsere eigene Unverfrorenheit, diesen Song als B-Seite von "Love Is A Shield" zu machen! Natürlich stammen sämtliche Gesänge, wie auch bei "Every Now And Then" von uns – mit einer Ausnahme: der Sologesang bei "Every Now And Then" entsprang der Engelskehle von Axel Henninger, nachdem wir ihn erst dazu überreden mussten, einen solchen Chor überhaupt aufzunehmen - denn wohlgemerkt – das war VOR "ENIGMA" – Axel hielt uns erst für völlig bekloppt, aber nach den Aufnahmen war er unglaublich stolz und glücklich!
Oli: Ich muss innerlich auch grinsen, wenn ich an diese beiden Titel denke. In der Regel hatte man nicht mehr als einen Tag Studiozeit für eine B-Seite und macht erst recht Dinge auf die man spontan Lust hatte. Ich erinnere mich wie wir bei "Falling Fighter" im Gesangsraum um das Mikro standen, als einer von uns ein offen stehendes Flightcase zuschlug und die Stimme aus dem Kontrollraum begeistert fragte: Was war das? Das klang super! Folglich trommelten wir beim nächsten Take zu dritt auf Cases, die im Raum standen...
Wird es zum neuen Album wieder eine Tour geben und wie sieht es zukünftig mit Konzerten in den USA aus? Eine wichtige Frage für amerikanische Camou-Fans, die euch endlich mal Live erleben möchten.
Marcus: Dank SPV haben wir nun endlich wieder einen Partner, der Auslandsveröffentlichungen von uns sehr ernst nimmt. Geplant ist ein weltweiter Release von "Relocated" – dies bietet uns natürlich auch die Möglichkeit, weltweit Live zu spielen und wir planen USA und Latein Amerika, für spätestens Frühjahr 2007.
Die letzte reguläre US Veröffentlichung eines Camouflage Albums, war 1991 "Meanwhile". Ist eine "Relocated" Veröffentlichung in den USA oder auch in anderen Ländern zu erwarten?
Marcus: Ja, wie schon gesagt. Wir haben vorallem auch durch die Live-Arbeit mit "Sensor" in eingen Ländern den Boden hierfür bereitet, aber es wird diesmal eben auch endlich wieder möglich werden, dass man z.B. in Frankreich, den USA, oder Süd Amerika die Platte in Läden kaufen kann und sie nicht teuer über Amazon, oder Ebay erwerben muss.
Kommen wir zur letzten Frage. Jose Alvarez brachte im Januar ein Remix Album auf den Markt, worauf "Suspicious Love" enthalten ist, das von ihm neu geremixt wurde. Gefällt euch persönlich dieser neue Mix und wie kam es dazu?
Oli: Ich mag diese Version sehr und sie zeigt aus einer anderen Perspektive, dass "Suspicious Love" eine der besten Camouflage Kompositionen ist.
Heiko: Der Kontakt kam über unsere alte Plattenfirma Universal die auch Jose mit seinem Projekt unter Vertrag nahmen. Er schrieb uns einfach mal an und erzählte von seiner Idee, bestehende Titel mit den Originalspuren neu zu interpretieren. Ich lege hier wirklich Wert auf den Begriff "Interpretation" – und nicht "Remix". Das ganze klingt wie eine Coverversion einer anderen Band, auf der eben zufällig auch Marcus singt. Ich finde die Version klasse und hoffe das in Zukunft noch mehr Leute auf die Idee kommen unsere Songs neu zu interpretieren. Gerade wenn das musikalisch in eine andere Richtung geht, ist das für uns Originalkomponisten am interessantesten. Das gilt auch für den Camouflage Tribut Sampler "Strange Thoughts" auf dem ein paar echt tolle Versionen unserer Songs enthalten sind.
Vielen Dank für dieses Interview. Viel Glück und Erfolg mit Euerem neuen Album "Relocated" !
Nachdruck (auch auszugsweise) erlaubt. |